Mit der Minion-Ring Methode kann man einen Kugelgrill oder einen Water Smoker über einen längeren Zeitraum auf konstant niedrigen Temperaturen um 110-120 Grad Celsius betreiben.
Inhaltsverzeichnis
Die Minion-Methode, bzw der Minion-Ring ist nach dem Autohändler Jim Minion aus Seattle benannt. Im Jahr 1990 wurde Jim auf einen regionalen Grillwettbewerb eingeladen, wo er erstmals einen Smoker benutzen sollte. Er wählte den Weber Smokey Mountain Cooker (WSM) aus und suchte nach einer Methode, wie er den Smoker über viele Stunden unbeaufsichtigt laufen lassen kann.
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Die Minion-Methode im Weber Smokey Mountain
Er füllte den Kohlering im Smokey Mountain bis zum oberen Rand mit Holzkohlebriketts, glühte 20 Briketts in einem Anzündkamin durch und schüttete diese dann auf die kalten Briketts im Kohlering. Er setzte den WSM zusammen und regelte den Smoker mit den Bodenventilen auf die gewünschte Temperatur um 110-120°C ein. In der Einregelphase werden die kalten Briketts durch die bereits glühenden Kohlen vorgewärmt, so dass diese später rauchfrei zünden. Das langsame Nachzünden der kalten Briketts ermöglicht so ein langanhaltendes Glutbett, welches 10 Stunden und länger für konstant niedrige Temperaturen im WSM sorgt.
Jim Minion gewann damals den Grillwettbewerb und seine Konkurrenten übernahmen die Minion-Methode. Sie ehrten Jim dadurch, dass sie die Methode nach ihm benannten.
Der Minion-Ring im Kugelgrill
Für den Kugelgrill wurde diese Methode später in abgewandelter Form umgesetzt und der Minion-Ring wurde geboren, um auch im Kugelgrill über einen langen Zeitraum konstant niedrige Temperaturen halten zu können, ohne alle paar Stunden Briketts nachlegen zu müssen.
Dabei werden die Holzkohlebriketts in zwei Reihen nebeneinander kreisförmig auf den Kohlerost hochkant aufgestellt. Eine dritte Reihe wird auf die beiden unteren Reihen aufgelegt. Wichtig ist, dass alle Briketts eng aneinander liegen und sich gegenseitig berühren. Die Berührungspunkte sind sehr wichtig, denn die Glut frisst sich nach und nach durch den Minion-Ring. Sollte irgendwo eine Lücke im Ring sein, kann sich der Minion-Ring hier nicht weiter entzünden und der Grill wird an dieser Stelle ausgehen.
Der Minion-Ring wird nicht durchgehend gelegt. Er muss an einer Stelle unterbrochen sein, damit sich die Glut nur einseitig entlang des Ringes ausbreiten kann. Man kann auch einen Ziegelstein oder Ähnliches als Unterbrechung in den Ring legen. Dieser speichert dann zusätzlich die Wärme und sorgt dafür, dass die Temperatur in der Kugel konstant verläuft.
Zum Entzünden des Ringes reichen 5-6 durchgeglühte Briketts. Ich nutze dazu den kleinen Weber Anzündkamin. Die durchgeglühten Briketts werden dann einfach am Anfang des Ringes direkt an die ersten Briketts gelegt, so dass diese sich jetzt nach und nach entzünden können.
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Den Grill einregulieren
Bevor das Fleisch aufgelegt wird, sollte der Minion-Ring eingeregelt werden und die Briketts sollten ausgasen (dazu weiter unten mehr). Dazu schliesst man den Kugelgrill mit dem Deckel und stellt die Ventile ein. Den unteren Lüftungsschieber sollte man vorerst 4-5mm öffnen, den oberen Schieber im Deckel zu 3/4 öffnen. Das sind meine Standardeinstellungen um 110-120 Grad zu erreichen. Allerdings ist das auch immer abhängig von der Brikettsorte und der Außentemperatur und ggf. auch vom Wind.
Man sollte den Grill jetzt 30-60 Minuten laufen lassen und warten, wie sich die Temperatur entwickelt. Tipp: Nicht zu ungeduldig sein! Geringe Veränderungen am Lüftungsschieber machen sich erst Minuten später bemerkbar. Grundsätzlich steuert man über den unteren Schieber die Temperatur. Ist die Temperatur im Grill zu niedrig, öffnet man den Schieber ein wenig und lässt so mehr Sauerstoff in den Grill → die Temperatur steigt.
Ist es zu heiß im Grill, schliesst man den unteren Lüftungsschieber ein wenig. Da jetzt weniger Sauerstoff an die Glut kommt, fällt die Temperatur im Grill.
Mit dem oberen Schieber steuert man in erster Linie die Intensität des Raucharomas. Ist der Schieber komplett auf, kann der Rauch schneller aus dem Grill entweichen. Je weiter er geschlossen ist, je intensiver wird das Raucharoma am Grillgut.
Schliesst man den oberen und den unteren Lüftungsschieber komplett, stoppt man die Sauerstoffzufuhr und der Grill erlischt.
Wasserschale mit in den Grill
Bevor man den Minionring entzündet, sollte man eine Tropfschale mit Wasser auf den Kohlerost stellen. Das hat mehrere Vorteile:
- Das Wasser dient als Wärmespeicher und sorgt für eine konstante Gartemperatur im Grill.
- Das Wasser sorgt für ein feuchtes Klima im Grill und das Grillfleisch trocknet nicht so schnell aus.
- Das austretende Fett und der Fleischsaft tropft nicht in den Grill, sondern in die Schale. Der Grill bleibt somit sauber.
Tipp: Das Wasser sollte warm oder auch kochend heiss sein. Dann müssen die Briketts nicht erst das Wasser aufheizen und man spart Energie.
Man kann hier Einweg-Tropfschalen nehmen, wie es sie beispielsweise von Weber gibt. Die bessere (und auf Dauer günstigere) Wahl ist aber sicherlich eine wiederverwendbare Tropfschale aus Edelstahl.
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Muss der Minion-Ring geordnet sein?
Grundsätzlich kann man die Holzkohlebriketts natürlich auch willkürlich in den Grill kippen und ringförmig anordnen. Es muss nur sichergestellt werden, dass die Briketts auch durchgehend Kontakt haben und sich der Ring so nach und nach entzünden kann.
Ich ordne meine Briketts immer per Hand gleichmäßig an, denn nur so kann ich sicherstellen, das wirklich alle Briketts genug Kontakt mit den anderen Briketts haben. Und ganz ehrlich: Die gleichmäßige Anordnung einen Minion-Ring dauert maximal 3 Minuten. Wenn der Grill anschliessend 15 Stunden und länger konstant läuft, ist es das wert, oder? Ausserdem sieht ein geordneter Ring einfach besser aus. 😉
Aber man soll Briketts doch immer komplett durchglühen lassen, bevor man sein Grillfleisch auflegt!
Das ist grundsätzlich richtig. Wenn man beispielsweise eine schlechte Brikett-Qualität erwischt, könnten die Briketts beim Anzünden unangenehm riechen. Dieser Geschmack kann sich dann auf dem Fleisch absetzen, wenn man mit nicht komplett durchgeglühten Briketts grillt.
Und genau dieses Problem haben wir ja eigentlich beim Minion-Ring. Hier ist der Großteil der Briketts anfänglich nicht durchgeglüht. Und doch besteht das Problem hier nicht, wenn man den angezündeten Minionring erst einregelt und 45-60 Minuten laufen lässt, bevor man das Grillfleisch auflegt. In dieser Phase heizt sich der Minionring auf und die Holzgase entweichen. Durch das Vorwärmen der Briketts verhindert man so, dass sich der eventuell unangenehme Geschmack auf dem Grillgut absetzt.
Wichtig ist auch, dass man ausschließlich reine Holzkohlebriketts von hoher Qualität (wie z.B. Grillies von Profagus oder die Kokoskohle Kokoko Eggs von McBrikett) verwendet und keine Braunkohle-Briketts, die sich nur schwer entzünden lassen.
Zugabe von Räucherholz
Um den typischen Barbecue-Geschmack zu erreichen und Raucharoma an sein Grillfleisch zu bekommen, legt man Räucherholz auf den Minion-Ring. In der Regel werden hier gewässerte Holzchips verwendet. Davon kann ich nur abraten, denn das Wässern bringt nichts! Es raucht zwar zu Beginn recht ordentlich, aber das ist in erster Linie Wasserdampf der aufsteigt und der bringt kein Raucharoma ans Fleisch. Größere Holzstücke (Chunks) eignen sich besser, da sie länger Rauch abgeben als Chips. Diese müssen auch nicht gewässert werden. Die Chunks werden entlang des Minion-Ringes verteilt. Mit der Menge bestimmt man die Intensität des Rauchgeschmacks. Man sollte das Räucherholz gleichmäßig auf dem Ring verteilen, jedoch etwas mehr an den Anfang des Minion-Ringes legen, da das Fleisch im rohen und kalten Zustand besser den Rauchgeschmack aufnimmt und den „Smokering“ ausprägt. Grundsätzlich nimmt Fleisch aber immer Rauchgeschmack auf, auch wenn viele Quellen behaupten, dass man nur in den ersten 2 Stunden räuchern muss, da dass Fleisch nur dann Rauchgeschmack aufnimmt.
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Die typischen amerikanischen BBQ-Hölzer sind Mesquite und Hickory, welche für intensiven Rauchgeschmack sorgen. Obsthölzer wie Apfel oder Kirsche sorgen für einen milderen Rauchgeschmack. Hat man nicht gerade eigene Obstbäume im Garten, sind beispielsweise die Produkte der Fa. Axtschlag sehr empfehlenswert.
Der Minion-Ring hält bis zu 18 Stunden
Ein Minion-Ring hält etwa 12-18 Stunden, je nach Brikettqualität und Außentemperatur. Sollte man den Ring länger benötigen, kann man ihn natürlich jederzeit verlängern, falls erforderlich. Dazu legt man einfach weitere Briketts ans Ende des Minion-Ringes. Tipp: Beim Einregeln des Grills sollte man zusätzlich eine (nicht-brennbare) Schale mit Briketts in den Grill stellen, damit diese Briketts auch ausgasen können für den späteren Einsatz, falls der Minion-Ring verlängert werden muss.
Einmal richtig eingeregelt, muss man sich um den Kugelgrill in der Regel nicht mehr kümmern. Sollte die Temperatur zu stark steigen oder fallen, regelt man am unteren Lüftungsschieber nach.
Fazit: Der Minion-Ring ermöglicht niedrige Temperaturen um 110-120 Grad Celsius für einen sehr langen Zeitraum, ohne Kohle nachlegen zu müssen. Für „LongJobs“ wie Pulled Pork und Beef Brisket ist ein Minion-Ring im Kugelgrill ein sicherer Weg, um die Temperatur bis zu 18 Stunden konstant zu halten. Aber auch für Spare Ribs, die nur für 5-6 Stunden niedrige Temperaturen brauchen, ist der Minion-Ring erste Wahl!
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